Das Problem ist doch, dass jedes Labor selbst die Standards festlegt und seine eigenen Tests selbst validiert. Von offizieller Stelle gibt es nur Empfehlungen und es wird nichts kontrolliert: Correctiv schreibt über das RKI:
”Auch das RKI empfiehlt auf seiner Website die Dual Target Methode ... Bei unklaren oder abweichenden Testergebnissen sei eine sorgfältige Bewertung nötig. Gegebenenfalls müsse ein erneuter Test durchgeführt werden. Der Befund soll eine klare Entscheidung ... ermöglichen (alles Correctiv: PCR-Test auf SARS-CoV-2, Warum in der Praxis ...)
Weiter unten im ”Faktencheck schreibt correktiv wie die einzelnen Labore - stichprobenartig und nach Eigenauskunft - denken, den falsch-positiv-Anteil klein zu halten. Jeder hat sein eigenes Konzept und es wurden auch nur wenige große Labors ”befragt”.
(Übrigens basiert der ganze ”Faktencheck” von correctiv nach Eigenangabe nur auf etwas Internetrecherche, d.h. correctiv kopiert die Eigendarstelung (oder soll man Eigenwerbung sagen) des RKI und der Labore und stellt dies dann als objektive Wahrheit dar.
Auch sehr traurig!)
Wenn das alles so eindeutig und klar und unter Wissenschaftlern unumstritten ist, warum machen wir (die LHM) nicht diese Doppeltests einfach mal vier Wochen.(In München bei 7-T-I 50 wären das insgesamt 672 * 4 = 2.688 Tests (ein Viertel der Tagesdosis). Das können wir uns gerade noch leisten!)
Danach wären alle Kritiker verstummt, die mit vermeintlich falschen Argumenten gegen die Massentests ankämpfen - natürlich nur wenn alle positiven Tests beim zweiten Mal wieder positiv wären (bei einer Trefferquote von 99,99 Prozent (auch correctiv) sollte dies zu schaffen sein).
Aber das traut sich der pharmazeutisch-industrielle Komplex natürlich nicht und die Politik bisher auch nicht.
Übrigens: Was wissen wir über die Tests in Neuseeland? Vermutlich wie von allen anderen Tests: überhaupt nichts.
Es könnte ja sein, dass die Neuseeländer - schlau und pharmaindustrieunabhängig wie sie sind - schon immer jeden positiven Test ein zweites Mal von einem anderen Labor testen lässt.
Dann sinkt nämlich die falsch-positiv-Rate bei angenommenen 1% auf nur noch 0,01% und das wären bei z.B. 1.000 Tests statistisch nur 0,1 Personen.
Drosten hat beim letzten NDR-Talk davon fabuliert, dass der Test ein ”Grundrauschen” habe und deswegen jeder Test auf die Region (die Bevölkerung, die vorhandenen Viren?) eingestellt werden müsse und somit ein (für Europäer und Europa) entwickelter Test in Afrika schon mal eine (falsch-positiv-)Rate von 20% haben kann.
Es wird immer abenteuerlicher!
Aber solche Details sollten wir nicht im Stadtparteitag diskutieren, sondern im AK Corona und Pandemien.
Übrigens: Nachgetestet werden sollen natürlich nur die aktuell getesteten. Heute ist das Testergebnis positiv, morgen wird nachgetestet und übermorgen steht fest, ob der Test falsch-positiv war und wird dann aus der Statistik herausgenommen